After the Lightswitch (Stagefright) (1-4)
Ebenhoch, Melanie
Melanie Ebenhochs Werk ist gekennzeichnet durch figurative Malerei, die sie oft mit dem Bereich der Skulptur verbindet. Die Künstlerin setzt sich seit längerem mit dem Bild der Frau im Hollywoodfilm, speziell im Melodram, auseinander. Das Melodram externalisiert innere Konflikte und überträgt sie in auffallend durchkomponierte Interieurs. Ebenhoch interessiert hier die Eingeschlossenheit der Protagonist:innen in die Komposition und die bildliche Verräumlichung psychischer Spannungen. Sie stellt die Frage nach der Handlungsmacht und Repräsentation des weiblichen Körpers, immer um die Identifizierung von weiblichen Attributionen und Klischees wissend.
Die exklusiv für den Kunstverein produzierten Gemälde-Reliefs gehen von der Form des Hutes aus. Seit einigen Jahren nutzt Ebenhoch die aus Acryl-Harz gefertigte Form als Grundlage ihrer Ölmalerei. In der Edition mit dem Titel After the Lightswitch (Stagefright) referiert die Künstlerin auf den 1950 von Alfred Hitchcock gedrehten Film Die rote Lola, dessen Originaltitel Stage Fright (zu Deutsch Lampenfieber) lautet. Ebenhoch übersetzt spezifische szenische Einstellungen des Film-Noir, die Perspektive, den Lichteinfall sowie das Motiv des Lichtschalters in vier, in roter Farbigkeit gefertigten Malereien, deren Besonderheit die Produktion in zwei Variationen ist. In Ihnen bündelt sich die Spannung von verschachtelten Rückblenden, Femmes fatales, von falschen Fährten und Lieben einer langen, dunklen Nacht.