Jahresgabe

Kutembeya II (Laufen II)

Ndabananiye, Christophe

Christophe Ndabananiye (*1977 Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo, lebt und arbeit in Berlin) verarbeitet in seinen formal diversen künstlerischen Arbeiten Themen traumatischer Erfahrungen im Zusammenhang mit Flucht, Familie, Heimat und Muttersprache und verbindet sie mit seinem jetzigen Leben in Europa. Ndabananiye gräbt, wie Bonaventure Soh Bejeng Ndikung treffend beschreibt, nicht nur tief in die Geschichte, sondern auch in die eigene Seele. Er beschreibt, wie Ndabananiye zurückschaut, um über die Vergangenheit nachzudenken und um seinen Platz zu finden in etwas, was man wahrscheinlich als Gegenwart beschreiben würde.

Für seine diesjährige Ausstellung 1° 40′ S 27° 29′ O im Kunstverein in Hamburg präsentierte Ndabananiye eine Reihe von Malereien, die sich zwischen Abstraktion, Darstellung und Indexikalität bewegten. Diese knüpften an seine Experimente im Umgang mit dem Verhältnis von Farbe und Leinwand, dem Medium und seinem Träger an, bei denen er das Medium benutzt, um die Leinwandoberfläche zu verzerren, zu verdrehen und zusammenzuziehen. Das Ergebnis ist eine Oberfläche, die eher topografisch als flach ist. Auf dieser "Landschaft" platzierte Ndabananiye das Motiv der Koordinaten, die auf wichtige Orte in seiner Lebensgeschichte verweisen. Seine exklusiven Jahresgaben für den Kunstverein in Hamburg setzen diese formalen Experimente fort. Unter Verwendung von schwerem Auftrag von Acrylfarbe auf Papiercollagen changieren die Unikate zwischen Landschaft und reiner Abstraktion.