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Kulturpass - Deutscher Kulturrat im Deutschlandfunk & WDR

Über die Abschaffung des Kulturpasses wird viel diskutiert.
Nach inhaltlicher Kritik wird nun die Stellungnahme des Bundesrechnungshofs als Argument zum "defacto Aus des Kulurturpasses" herangezogen. Dieser Darstellung widerspricht der Deutsche Kulturrat. 

 

Aktualisierung: Pressemitteilung des Deutschen Kulturrats

Berlin, 28.08.2025. In der aktuellen Ausgabe von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, kommentieren der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, und die stellevertretende Geschäftsführerin, Gabriele Schulz, die Diskussion über die Abschaffung des KulturPasses für 18-Jährige. Eingeführt wurde der KulturPass 2022 von der damaligen Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Er sollte – nach der Coronapandemie, die Jugendliche zwang, zu Hause zu bleiben, – einerseits eine Art „Kulturscheck“ sein, zum anderen die Aufmerksamkeit auf die physischen Kulturorte lenken: die Buchhandlung, das Kino, das Theater oder den Konzertsaal. Im Jahr 2023 wurde der Pass freigeschaltet, im ersten Jahr konnten die 18-Jährigen 200 Euro abrufen, im Folgejahr waren es noch 100 Euro.

Jetzt steht der KulturPass, wie es scheint, vor dem Aus. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer bezieht sich dabei auf die Kritik des Bundesrechnungshofs, der die hohen IT-Kosten des Projekts moniert. Dabei handelt es sich allerdings, so Zimmermann und Schulz, vor allem um Anfangsinvestitionen, die sich im Laufe der Zeit amortisieren würden. „Je länger der KulturPass läuft, desto eher rentieren sich diese Investitionen.“

Als gravierender bezeichnen die Autoren des Artikels die mögliche Wirkung einer zweiten Aussage des Bundesrechnungshofes: Der Bund habe keine Zuständigkeit, Kulturförderung sei Ländersache.

„Dieser Einwand verkennt, dass der KulturPass einen Beitrag zu gleichwertigen Lebensverhältnissen leisten kann und soll“, erklären Zimmermann und Schulz. Der KulturPass ziele auch darauf ab, Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft zu unterstützen, sei also ein Instrument der Wirtschaftsförderung. Sie befürchten einen Domino-Effekt für den Fall, dass Kulturstaatsminister Wolfram Weimer der Argumentation des Bundesrechnungshofs folgen würde. „Bei der Kritik des Bundesrechnungshofs am KulturPass geht es um mehr als um ein Fördervorhaben, das man gut oder schlecht finden mag. Es geht um die aktuellen und die künftigen Förderspielraume des Bundes.“

Schließlich fordern die Autoren: „Wenn der neue Kulturstaatsminister das Programm nicht weiterführen will, dann soll er es einstellen, aber auch den Mut haben, diesen Schritt als seine ureigene politische Entscheidung zu verantworten.“

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25.08.2025
Olaf Zimmermann zur geplanten Abschaffung des Kulturpasses

Link zur Sendung des Deutschlandfunks in der Reihe kultur heute vom 25.8.2025, 17:41 Uhr 
 

Kurze Zusammenfassung des Westdeutschen Rundfunks:

Deutscher Kulturrat fordert Erhalt des Kulturpasses

Stand: 26.08.2025, 11:46 Uhr

Der Deutsche Kulturrat hat das bevorstehende Aus für den Kulturpass kritisiert.

Geschäftsführer Olaf Zimmermann sagte im Deutschlandfunk, der Kulturpass sei ein wichtiges Instrument, um junge Menschen mit Kultur in Verbindung zu bringen. Er müsse reformiert werden - etwa mit Blick auf digitale Produkte - solle aber bestehen bleiben.
Der Bundesrechnungshof hatte den Kulturpass als nicht verfassungsgemäß kritisiert. Weil Kulturförderung Ländersache sei, überschreite der Bund mit dem Projekt seine Kompetenzen.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hatte deshalb de facto das Aus für die Leistungen verkündet.
Zimmermann erklärte, der Bund dürfe durchaus Kulturförderprojekte durchführen. Das Argument des Bundesrechnungshofs greife nicht.

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