Abzeichen zum Moon Goose Experiment
Agnes Meyer-Brandis
Edition anlässlich der Ausstellung „Agnes Meyer-Brandis – Beyond“, 2011, im kunstraum muenchen, 21.01. bis 06.03.2011.
“[...] I found then by this Experience that which no Philosopher ever dreamed of, to wit that those things which wee call heavie do not sinke toward the Center of the Earth [...]” (aus: Francis Godwin, “The Man in the Moone” [1638])
Das schwarz-weiße gestickte Abzeichen des MOON GOOSE EXPERIMENTS (MGE), das die Künstlerin Agnes Meyer-Brandis (geb. 1973, lebt in Berlin) für ihre Expedition entwickelt hat, zeigt eine Fluggansformation. Das MOON GOOSE EXPERIMENT (MGE) | Version #2 München ist eine bio-poetische Studie, die den kunstraum muenchen und seine BesucherInnen in das Konstrukt eines seltsamen Mondfluges involvierte. Ausgangspunkt ist der Roman „The Man in the Moone“ des englischen Bischofs Francis Godwin, der – verfasst in den Jahren 1599 bis 1603 – als einer der Vorläufer der Science Fiction gilt und in dem der Autor, noch bevor Newton die Schwerkraft definierte, das Phänomen der Schwerelosigkeit beschrieb. Die Erzählung beinhaltet ebenso absurde Phantasien wie Aspekte, die sich mittlerweile als realitätsnah erweisen. Das MGE greift die im wörtlichen Sinne phänomenale Fantasie Godwins von einer Reise zum Mond per Fluggansformation auf und untersucht sie auf ihren Realitätsgehalt und Gegenwartsbezug. Der Fokus liegt dabei weniger auf der Vorstellung von der Eroberung des Weltalls als vielmehr auf dem gewählten Transportmittel, einer Flugkonstruktion mit Gänseantrieb: Wohin geht die Reise des Francis Godwin im 21. Jahrhundert?