Casting Strip
Calla Henkel & Max Pitegoff
Calla Henkel und Max Pitegoff (*1988 in Minneapolis, *1987 in Buffalo, leben und arbeiten in Berlin) benutzen Fotografie als Werkzeug, um sich mit räumlichen, ökonomischen, strukturellen und persönlichen Veränderungen im Kontext heutiger Realitäten auseinanderzusetzen. Ihre fotografische Praxis wird dabei durch Performance, Theater und die Herstellung sozialer Räume erweitert und verankert, etwa im New Theater oder im Grünen Salon der Volksbühne Berlin. Für die Triennale der Photographie Hamburg bildeten Schwarzweiß- und Farbaufnahmen von SchauspielerInnen, PerformerInnen und MusikerInnen, mit denen Henkel und Pitegoff zusammengearbeitet haben, ein Ensemble von Portraits, die an Kopfaufnahmen aus Castingmappen erinnern. Vervielfältigt und in Gruppen als „Besetzungen“ arrangiert, geraten die Bilder in unterschiedliche narrative Ströme und fungieren als Sammelkarten fiktiver Zusammenstellungen. In diesen Gruppierungen thematisieren sie die Verflechtungen von Aufführung und Selbst, sie stellen Fragen der Arbeit, der Eigentümerschaft an Bildern, der Identität sowie der kollektiven Erzählung hinsichtlich des individuellen Körpers. Waren die Portraits in der Ausstellung noch getrennt voneinander in Rastern angeordnet, haben die Künstler*innen die Akteure in der Edition für den Kunstverein noch näher miteinander verbunden. Durch das Collagieren von Ausschnitten aus den Porträts verdichten Henkel und Pitegoff die einzelnen Personen und Identitäten zu einem fragmentarischen Ganzen.