Death Spiral
Xenofontos, Marina
Marina Xenofontos nutzt kulturelle Artefakte, Filme und Skulpturen, um die wechselseitige Hervorbringung von Ideologie und Wissen in gelebten und erinnerten Räumen zu erkunden. In ihrer für den Kunstverein in Hamburg entwickelten Ausstellung View From Somewhere Near (04.05.24 – 11.08.24) treten zwei Arbeiten von Xenofontos, Code of Construction (2024) und Sequence (2009 – 2024) in einen Dialog, um jene Objekte, Orte und Räume zu beleuchten, welche bei der Hervorbringung von Subjektivität bedeutsam sind. In der Installation Sequence wird eine gefilmte Ameise erneut projiziert. Die in den Raum geworfene Projektion wird durch einen sich drehenden, ovalen Spiegel, der an einer galgenartigen Konstruktion hängt, gebrochen. Die Videoprojektion trifft auf die Schränke und Wände des Ausstellungsraums und verleiht der Ausstellung eine weitere narrative Dimension, während die Rotation ein konsistentes Bild unmöglich macht. Auf subtile Weise zeichnet der Film eine intime Parabel über Verlust und Transformation. Die Ameise ist Fremdkörper und Bestandteil des Hauses zugleich, eine Metapher für das Leben unter widrigen Bedingungen. Für Marina Xenofontos Jahresgabe Death Spiral (2024) taucht die Ameise erneut, in Form eines Videostills auf.