Dinosaurs Doing it Doggy Style
Gerrit Frohne-Brinkmann
Gerrit Frohne-Brinkmann (*1990, Friesoythe, lebt und arbeitet in Hamburg) setzt sich in seinem Werk mit populärer Unterhaltungskultur auseinander. Ihn interessiert der unmittelbare Unterhaltungswert, welchen er in die Kunst überführt. Dabei thematisiert er oft humorvoll auch die gedachte Unterscheidung zwischen sogenannter U- und E-Kultur. In seiner Beschäftigung mit Erwartungshaltungen ist das Spiel mit Illusionen sowie deren Enttarnung immer wieder Teil seiner künstlerischen Praxis. Dabei nutzt Frohne-Brinkmann überwiegend Skulpturen und Installationen, aber auch Performances. Häufig ergründen seine Arbeiten die Zusammenhänge zwischen Archaischem und zeitgenössischer Kultur.
Die Jahresgabe für den Kunstverein, das gerahmte Polaroid Dinosaurs Doing it Doggy Style, ist eine für Frohne-Brinkmann charakteristische Verbindung von Prähistorie und Showeffekten. Die Abbildung scheint eher einem Comic zu entstammen als einem Lehrbuch der Naturhistorie. Das Medium Polaroid suggeriert dabei den Schnappschuss eines beobachteten Moments. Gleichzeitig wird den Betrachter*innen aufgrund des zeitlichen Abstands zur dargestellten Szenerie schnell bewusst, dass dieses Bild unmöglich so entstanden sein kann, wie es vorgibt. Auch das angedeutete Alter der vergilbten Fotografie ist eine Täuschung. In diesem Spannungsfeld aus Behauptung und Wissen um deren fehlenden Wahrheitsgehalt wird das Eingehen eines Fiktionsvertrags zwischen Betrachter*innen und ihrer Umgebung zum Zwecke der Unterhaltung deutlich.