L’art de l’aoccident, 2017/2019

Adriana Lara untersucht in ihrer künstlerischen Praxis den Zusammenhang von Strukturen, Stilen, Inhalten und Form, um danach zu fragen, worüber sich Wert und Bedeutung generiert. In ihren Installationen überführt sie Ordnungssysteme in formalästhetische, abstrakte Zeichensysteme, anhand derer sie verschiedene Repräsentationsmechanismen beleuchtet. Die Künstlerin ist Mitbegründerin von Perros Negros, einem kuratorischen Kollektiv, das 2004 in Mexiko-Stadt ins Leben gerufen wurde, und aus dem Red Social, eines ihrer neusten Projekte, resultiert. Red Social nimmt Rituale der Musik zum Ausgangspunkt, um in Form von Konzerten und transdisziplinären Veranstaltungen, Musiker*innen und Künstler*innen in einen Dialog mit verschiedenen Publika und Räumen zu überführen. Lara gibt zudem das vierteljährlich erscheinende Magazin Pazmaker heraus.
Für ihre Jahresgabe im Kunstverein Bielefeld hat Adriana Lara eine Box mit grafischen Notationen erstellt, die den Titel L’art de l’oaccident trägt, der auf die Wörter l’accident, Unfall, und l‘occident, Okzident, verweist. Die Komposition referiert auf Prozesse der Übersetzung, indem sie sprachliche und symbolische Zeichensysteme mit musikalischen Parametern verschränkt. Auf 31 handgefertigten Lithographien gedruckt verdichten sich die Überlagerungen der Zeichen und lassen neue Formen entstehen. Einzelne der Blätter wurden wiederum von eingeladenen Musiker*innen interpretiert, deren Interventionen jede Box zu einem Unikat werden lassen.