Jahresgabe

Ohne Titel

Popp, Harald

Die Objekte für Harald Popps Arbeiten sind häufig Produkte, die aus der Mode sind, deren Funktionalität eventuell schon per se fraglich erscheint; Gegenstände, die dennoch oder gerade deshalb faszinieren. Durch die eingenommene Perspektive und den spezifischen Aufbau der Objekte vor der Kamera löst sich ihre Objekthaftigkeit im flächigen Bild nahezu auf. Fläche und Raum lassen sich nicht mehr eindeutig bestimmen. 

Selbst mit dem Wissen um ihre analoge Inszenierung vor der Kamera, ist es kaum zu begreifen, dass diese Bilder nicht Ergebnis digitaler Bildbearbeitung sind. Popp lenkt die Aufmerksamkeit auf eine digitale Ästhetik, ihre Werkzeuge, Bildstrategien und Effekte. Dabei erfindet er zum Teil mit aufwendigen Aufbauten Entsprechungen für digitale Operationen ohne analoge Vorbilder. Ein unbestimmter Raum wird erzeugt – ein Vorstellungsraum, der sich heute nicht mehr so einfach in der Frage nach Fiktion oder Realität auflösen lässt. 
 

Harald Popp (*1974, lebt in Hamburg) studierte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg. In den Jahren 2014 und 2012 zeigte er Einzelausstellungen in der Galerie Karin Günther, Hamburg. Des Weiteren stellte er in Gruppenzusammenhängen u.a. im Westfälischen Kunstverein in Münster (2014), dem Kunsthaus Hamburg (2012) und der KUB Arena des Kunsthaus Bregenz (2011) aus.