PALMA, II

Sarah Ortmeyer beschäftigt sich in ihrer Serie PALMA mit den Ursprüngen der Malerei, ihrer universellen Sprache und Ikonographie. Ein wiederkehrendes Moment ihrer Auseinandersetzung ist die Frage nach der Bedeutung des Schattens. Tatsächlich ist es der Schatten, der die Malerei angeblich erfunden hat. Die Erzählung geht auf die Korinther im antiken Griechenland zurück und Plinius schreibt im 35. Buch der Naturalis historia: „Die Frage nach dem Ursprung der Malerei ist ungeklärt [...], alle jedoch sagen, man habe den Schatten eines Menschen mit einer Linie nachgezogen [...]. “
Eine von Ortmeyers neusten Serien ist die emoji shadow series. Die Malereien nehmen ikonische Motive der digitalen Sphäre zum Ausgangspunkt, um mit Gesso Schattenbilder zu fertigen, deren Spezifikum es ist, in ihrer Darstellung einzigartig und zugleich Symbole mit universellem Charakter zu sein. Hiervon ausgehend hat Ortmeyer sechs Unikate (PALMA I-VI) mit Palmenmotiven auf Papier und Metall exklusiv für den Kunstverein Bielefeld erstellt. In den Gemälden kommt Ortmeyers präzise Auseinandersetzung mit der Relation von zeitgenössischer Technologie und der Geschichte der Malerei zum Ausdruck.