Papalotes en Resistencia
Cuatlacuatl, Federico
Mexikanische Papalote-Drachen (Nahuatl: papalotl, Schmetterling) haben kulturelle Verankerung in indigenen Gemeinschaften und symbolisieren lokale Kosmologien und das Überdauern. Federico Cuatlacuatl, der als Kind unregistrierter Einwanderer aus einer Gemeinschaft in Cholula, Mexicos in den USA aufwuchs, verbindet mit seinen selbst gebauten Drachen eine Möglichkeit des Widerstands gegen menschenverachtende Einwanderungspolitik. Die Drachen sind für ihn als farbenprächtige, filigrane Objekte „Schmuggelware“, da sie gleichzeitig Objekte zur Erhaltung von kultureller Identität sind, die sowohl im eigenen Land wie im Exil durch den Verlust von Land und Sprache bedroht ist. Als Objekte, die in den Himmel steigen agieren sie außerhalb menschlicher Maßstäbe und sind ein Appell für Solidarität und Menschlichkeit.
Federico Cuatlacuatl (1991, Coapan, MX, lebt in Charlottesville, USA) arbeitet multimedial mit Video, Performance und Skulptur. Er hatte 2024 ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schöppingen. Seine Werke waren u.a. zu sehen im MASP Sao Paulo (2023) sowie im Rahmen des 67. London Film Festivals im ICA London und der VIDEONALE.19 des Kunstmuseum Bonn (beide 2023). Er unterrichtet als Assistenzprofessor für Neue Medien an der UVA – University of Virginia.