Stomach of the World
Kot'átková, Eva
Das Werk von Eva Kot’átková ist gekennzeichnet von der kritischen Auseinandersetzung mit Erziehungs- und Bildungskonzepten, die sich in Machtverhältnissen äußern und in Disziplinierungsmaßnahmen abbilden. Mit ihren Installationen aus surreal anmutenden Collagen, Raumgefügen und sogenannten Erziehungsmaschinen („education machines“) lässt Eva Kot’átková reglementierende Aspekte und Zwänge des gesellschaftlichen Zusammenlebens in überzeichneter Weise zum Vorschein kommen, ohne jedoch aufklärerische Ziele zu verfolgen.
In der diesjährige Ausstellung Jed Martin – Die Karte ist interessanter als das Gebiet zeigte Kot’átková die Installation Theatre of Speaking Objects und machte darin auf unbewusste, unsichtbare und subtile Formen der Unterdrückung, Manipulation und Kontrolle aufmerksam, die sich in den Köpfen des Einzelnen vollziehen. Die Künstlerin ließ alltägliche Objekte in einem bühnenhaften Setting und in unterschiedlichen Sprachen von Angst, Einsamkeit, Anpassungsschwierigkeiten oder Ausschluss erzählen.
Für die exklusive Jahresgabe präsentiert Kot’átková ein Filmstill aus ihrem aktuellen Film Stomach of the World (2017), der Teil ihrer aktuellen Ausstellung im 21er Haus in Wien ist. Der Film zeigt auf eine surreale und zugleich humorvolle Weise die Welt aus der Sicht von Kindern.
Die Kinder üben verschiedenartige Übungen aus und begreifen die Welt um sich herum als eine Art Körper, der Objekte und Subjekte in sich aufnimmt und diese anschließend transformiert. Koťátková entwirft in ihrer Vorstellung eine Welt, die als Magen funktioniert und thematisiert darüber die Politik des Fressen und Gefressenswerdens.