Z für Liza (2)

Die Jahresgabe von Michael Dreyer Z für Liza (2) ist Teil der Serie Scrabble Club, eine Reihe fotografischer Collagen, die 2017 entstand. Die Arbeit spielt mit der Spiegelung eines Portraits der Schauspielerin Liza Minelli in Kombination mit dem Scrabblestein Z. Dreyer dupliziert die Ausgangsmotive und koppelt die Portraits am Anschnitt des Arms aneinander. So bezieht er sich auf den typischen Aufbau französischer Spielkarten. In den Collagen untersucht und dupliziert der Künstler eine einfache Geste im fotografischen Portrait: das Verbinden des Blicks mit der Haltung der Hand. Er stellte in seiner Recherche fest, dass das subjektive und autobiografische Moment in den Arbeiten verschiedener Autor*innen und Theoretiker*innen sich auch ganz konkret in der perfor- mativen Geste ihrer Selbstinszenierung verdeutlicht. Eine Auswahl dieser Collagen war in Michael Dreyers Einzelausstellung 2017 im Badischen Kunstverein zu sehen. Gemeinschaftsarbeiten / Society Pieces war die bislang umfangreichste Präsentation des Künstlers mit über fünfzig neuen Werken. Dreyers künstlerisches Werk ist bewusst disparat und setzt auf das Prinzip der Fragmentierung und konstruktiven Abschweifung. Dabei bedient sich der Künstler einem Netz von Referenzen aus Theorie, Literatur oder Film. Selbstreferentialität ist Form und Inhalt, ebenso zentral sind Prinzipien der Aneignung und Überzeichnung. Dreyers Kunst ist hoch konzeptuell, spielt aber zugleich mit einem Begehren nach Emotion und ästhetischem „Gefallen“.