JAHRESGABE
Henning Fehr & Philipp Rühr
Zumeist eingebettet in eine Installation sind die Filme von Henning Fehr und Philipp Rühr recherchebasierte Investigationen transkultureller und zeithistorischer Ereignisse zwischen Musik, Architektur und sozialen Räumen. Hierbei ist ihnen die sorgsame Einbindung themenbezogener Widersprüche ein zentrales Anliegen. Ihre diesjährige Jahresgabe besteht aus zwei zusammenhängenden Unikaten: handgezeichnete Kopien des Artikels „Kreative und ihr Kampf ums Geld“ aus den Erlanger Nachrichten. Mit Zeichenstift übertrug das Duo diesen Artikel über prekäre künstlerische Arbeitsbedingungen minutiös auf Papier und wiederholt somit ein Kennzeichen ihrer genreübergreifenden, installativen Arbeiten: das manuelle Kopieren, Konstellieren und Zeigen textbasierten Wissens im Ausstellungsraum. In ihren Zeichnungen fließen regionale Biografien, unbezahlte Arbeitszeit und altruistische Motive ineinander – zwei Gaben an den Kunstverein, die ihren Entstehungskontext sensibel mitverhandeln.