PLAIN JANE
Eileen Quinlan
“In meiner Arbeit geht es um Sterblichkeit, Fruchtbarkeit, Sexualität, Mutterschaft, häusliche Sisyphusarbeit und den Kampf gegen die Entropie. Um Blenden, Öffnungen, Löcher, Brüche, Umweltkatastrophen, Stürme, Massenschießereien und ein Leben mit dem Gespenst des Terrorismus. […] Sie ist geprägt von existenziellen Fragen unserer Gegenwart.” Seit zwei Jahrzehnten erkundet Eileen Quinlan Verfahren der Fotografie und Bildproduktion technisch wie inhaltlich. Sie produziert Aktfotos, Selbstporträts, Landschaften und Stillleben. Sie reagiert auf ihre Umgebung, indem sie die Indexikalität ebenso wie die materielle Beschaffenheit des Fotografischen permanent unterläuft und erweitert – während sie immer auch die eigenen Produktionsbedingungen als Künstlerin thematisiert. Die Jahresgabe Plain Jane (2008–2019) zeigt übereinanderliegende Stoff- und Folienstücke an ihrer Atelierwand. Der einstige Hintergrund für Stillleben der Smoke & Mirrors -Reihe, die auf einer Tischplatte im Atelier entstehen, wird zum zentralen Bildmotiv. Damit knüpft Plain Jane an Quinlans fotografische Untersuchungen zu räumlich uneindeutigen “Rokoko”Interieurs von Werbeaufnahmen an. Hier sind es hingegen die Instrumente der Inszenierung selbst, die in Szene gesetzt werden, in der Gegenüberstellung von Form (Stoff, Folie) und Formlosigkeit (Licht). Zehn Jahre nach Aufnahme erstmals gedruckt, erinnert der Titel das zukünftige Selbst der Künstlerin daran, woran sie dachte, als sie das Bild gemacht hat. (Eva Birkenstock)