Lustgarten 04, 2023

"Als Brasilianerin...pflegt Luzia Simons (*1953 in Quixadá, lebt in Berlin) ... eine privilegierte Beziehung zur Natur, zu den Bäumen, den Blumen und ihrer unendlichen Vielfalt. Die Pracht der äquatorialen Wälder, die üppige Vegetation ihres Heimatlandes sind in der Bildwelt der Künstlerin eingeschrieben.." so Chantal Colleu-Dumont. Hergestellt sind Simon's Arbeiten häufig mit einem speziellen Scanner: "Der Scanner, der nicht wie das Auge oder der Fotoapparat über eine Linse verfügt, kennt keine Zentralperspektive. .. Ich arrangiere die Blumen direkt auf dem Scanner, oft mit Hilfe von seitlichen Halterungen oder Aufbauten, bisweilen auch von farbigen Hintergründen. Der Eindruck von Tiefe entsteht durch entfernungsbedinge Schärfenunterschiede und vor allem durch extremes Hell-Dunkel...." erläutert die Künstlerin das Verfahren.

Der Lustgarten mit seiner üppigen Pflanzen- und Blumenpracht, in der europäische und außereuropäische Gewächse eine grandiose Fülle und Farbintensität entfalten, feiert zum einen die Lebensfülle und den Kreislauf der Natur... zum anderen gemahnt er wie ein barockes Blumenstillleben in der Tradition der Vanitas-Darstellungen an die Zerbrechlichkeit der Dinge und die Vergänglichkeit der irdischen Existenz.