spectators were robbed of entertainment
Belia Zanna Geetha Brückner

spectators were robbed of entertainment dokumentiert aktivistischen Protest und ist zugleich Alltagsgegenstand, der in fast jeder Küche zu finden ist. Ausgehend von der Ausstellung A good theory in theory greift Belia Zanna Geetha Brückner auf Elemente der Esskultur zurück, um sich mit den Ambivalenzen des Strafvollzugssystems auseinanderzusetzen.
A good theory in theory verstand sich als künstlerische Bestandsaufnahme Brückners anhaltender Recherche, für die sie mit Inhaftierten verschiedener Strafvollzugsanstalten im Briefwechsel steht und nach Gerichten fragt, die Gefangene nach ihrer Entlassung als ersten kochen möchten. Die erhaltenen Rezepte collagierte Brückner mit gebrauchten Geschirrtüchern. Die Jahresgabe entstand als Teil der Ausstellung und gibt den Kontext zur Inhaftierung einer ihrer Briefpartner:innen.
Vor den Augen der Zuschauer:innen erhebt sich eine Person auf einem Snookertisch und schmeißt orangenes Pulver in die Luft – als Stickerei auf einem Küchentuch zeigt spectators were robbed of entertainment die Protestaktion zweier Just Stop Oil-Klimaaktivist:innen während der Snooker Weltmeisterschaft 2023. Beide wurden festgenommen, die zweite Aktivistin noch vor Durchführung ihres Protestes. Die Nebenklage erklärte vor Gericht, die Zuschauer würden ihrer Unterhaltung beraubt. Welches Gewicht kann dem beigemessen werden im Vergleich zu den Aktivist:innen, die in Haft ihre Selbstbestimmung verlieren?