Jahresgabe

Ohne Titel

Eliza Wagener

In ihrer Serie Windowpecking fängt Eliza Wagener die flüchtigen Begegnungen ein, die sich auf den zwei Seiten einer Scheibe – zwischen Vorbeigehenden und Bewohnenden – abspielen. Der Begriff beschreibt den Akt, sich beim nächtlichen Treiben durch die Stadt von den beleuchteten Fenstern der Häuser anziehen zu lassen. Er schleicht sich in die Bewegung ein, bis schließlich Muster in den zufälligen, ungeplanten Wegen erkennbar werden, der Blick bleibt an bestimmten Fenstern hängen und verweilt. Wie ein Vogel, der an ein Fenster klopft und Einlass begehrt, erinnert uns Windowpecking an die Trennung zwischen Innen und Außen, Intimität und Öffentlichkeit, Bürgersteig und Innenraum, Laternenlicht und Nachttischlampe.

Eliza Wagener ist eine in Glasgow lebende Malerin, deren Praxis von transluzenten Figuren geprägt ist. In sanftes Licht getaucht, nehmen sie alltägliche Gesten ein, verhalten sich zueinander oder verweilen alleine.