The Dome Detail
Prateek Vijan
In seiner künstlerischen Praxis entwickelt Prateek Vijan Arbeiten, die sich mit dem materiellen, juristischen, bürokratischen und ideologischen Apparat auseinandersetzten, durch den koloniale Raubkunst noch heute inMuseumssammlungen verwahrt wird. Mit seinen Skulpturen, Installationen und Filmen erkundet Vijan, wie die Folgen des Kolonialismus problematisiert und konfrontiert werden können. Hierfür entwickelte er das Konzept Counterloot – ein analytischer Zugriff zur Identifizierung jener Konstellationen, die die Legitimität kolonialer Besitzansprüche festigen. Counterloot zielt darauf ab, den Betroffenen des Kolonialismus Handlungsmacht zu verleihen und das Gestohlene zurückzunehmen – ohne die Erlaubnis der Machthabenden zu erfragen. Für die Umsetzung greift Vijan auf die narrative Struktur und Ästhetik sogenannter Heist-Filme zurück, die sich durch die akribische Planung eines Raubs auszeichnen.
Die detailreichen Gravuren auf der Kühlschranktür zeigen Momente der Sicher-
heitsinfrastruktur des Victoria and Albert Museums in London, ein Ort, an dem zahlreiche geraubte Kunstwerke ausgestellt werden. Zugleich verweist die Kühlschranktür auf einen möglichen Raum hinter ihr, einen verborgenen und geschützten Ort zur Planung eines Gegenraubs.