Jahresgabe

Goo 8, 2021

Lucie Stahl

Die vorliegende Arbeit ist Teil einer Serie, die ihren Ausgang 2019 in Fotografien eines stillgelegten Ölfelds in Albanien nimmt. Den Detailaufnahmen von verkrusteten, mit Rohöl verschlammten, verlassenen Ölquellen haftet eine schwer bestimmbare, tatsächlich fluide Materialität an. Die vielfach facettierten, changierenden Reflexionen der ineinander fliessenden Formationen produzieren vielfältige Konversionen von Oberfläche, Material und Begrenzung. Der Titel der Reihe lässt das Diskrete der vorgefundenen Formen zusätzlich ineinander verschmieren. Die Rahmung der Fotografie ist dabei unter einem Layer aus transparentem Polyurethan (selbst einem Erdöl-Produkt) eingeschlossen, dessen Gloss die Fluidität und Darstellungsimplikationen der Arbeit doppelt reflektieren. 

Lucie Stahl (geb. 1977 in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin), hatte bereits 2009 am Kunstverein Nürnberg ihre erste institutionelle Einzelausstellung. Seit Oktober diesen Jahres ist sie Professorin für künstlerische Fotografie an der Kunstuniversität Linz.