Hartes Pflaster – weicher Asphalt (overgrown)
Alice Peragine
Alice Peragines künstlerische Praxis erkundet die materiellen Kulturen unserer Gegenwart am Ende des fossilen Zeitalters. In ihren Installationen, Bildwerken und Performances stellt Peragine Körper- und Technologiefragmente in gegenseitigen Abhängigkeiten zueinander: Wie werden sie einander ähnlich? Wo stützen sie sich? Wo verweigern sie sich? Ihr Kunstschaffen lädt zum Nachdenken über die eigenen Verstrickungen in diese Materialien, Infrastrukturen und Umwelten ein, wodurch nicht zuletzt soziale Hierarchien und geschlechtsspezifische Zuschreibungen klar hervortreten. Auch die Collage Hartes Pflaster – weicher Asphalt entspringt unmittelbar unseren heutigen materiellen Umgebungen, in welchen sich Kunststoffe, Technologiereste und menschliche Körper ununterscheidbar nahe kommen. Die mit grobem Gestus aufgetragene Ölkreide weist geradezu klassisch auf das künstlerische Subjekt, doch schmiegen sich seine Spuren an Industrietextilien, sogar ausgeschnittene Barcodes behaupten ganz organisch ihren Platz. Dadurch entsteht Peragines Kunstwerk nicht nur in einer neuartigen Kombination von künstlerischer Tradition und neuen Materialien. Vielmehr kommt den diversen Stoffen konkrete Handlungsmacht zu, denn erst aus dem Zusammenspiel von menschlichem und nicht-menschlichem Input geht das Werk hervor.