Jahresgabe

Milano

Marman, Mickael

Für Mickael Marman sind Tragetaschen bedeutungsträchtige Objekte, die eine Vielzahl oft widersprüchlicher Bedeutungen in sich vereinen. Als öffentliche Darstellung persönlicher Ausdrucksformen, durch Logos oder Sinnsprüche, und durch deren Rezeption auch als Symbol für komplexe, sich verändernde kulturelle Codes. Tragetaschen offenbaren, wie unsere Besitztümer unbeabsichtigt Aspekte unserer Identität preisgeben, ähnlich wie auch Träume unser Unterbewusstsein offenbaren. Marman beobachtet in der globalen Reise und kulturellen Verwandlung dieser Taschen, wie scheinbar banale Gegenstände an Bedeutung gewinnen oder verlieren. In seinen Arbeiten spiegelt er diese Komplexität wider, indem er die Taschen in Gemälde verwandelt, die Themen wie Globalisierung, Bedeutung und die Natur künstlerischen Ausdrucks erforschen. Die skulpturalen Gemälde verstärken die überdeterminierte Natur der Tragetaschen und werden zu einem Zusammenspiel aus Präsenz und Zeichenhaftigkeit. Letztlich nutzt Marman ebenjene Tragetaschen, um Fragen nach Wert, Erinnerung und dem dichten Netz an Bedeutungen zu stellen, das Kunst – und sogar einfache Objekte – in sich tragen können.