Jahresgabe

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Douard, David

David Douards Arbeiten speisen sich aus der doppelbödigen, zunehmend verdrehten Beziehung zwischen Mensch und Technologie. Als Inspirationsquelle dient ihm das Darknet: Umhüllt vom Mantel der Anonymität ist es hier möglich, Gedanken oder gar Gedichte auszutauschen, die sich fern von gesellschaftlichen Normen bewegen. Dabei destilliert Douard Sprache und Text als primäre Quelle von Übertragung und Kommunikation, die sich als Themenschwerpunkte in verkürzten Wortfragmenten oder losen Buchstaben – angelehnt an den Lettrismus – grundständig in seinen organisch-technisch anmutenden Skulpturen wiederfinden. Diese bestehen aus einem Konvolut an präzise gewählten Materialien; Aluminium in Anlehnung an die Leitfähigkeit von Sprache, oder Kupferkabel – unabdingbar für die elektronische Abwicklung von Information.
Anknüpfend an seine erste institutionelle Einzelausstellung HORSES treibt der Künstler für seine Jahresgabe ein ähnliches Materialspiel: Auf organischem – nicht leitfähigen – Stoff sind aus der Natur entlehnte Motive gedruckt, denen Douard als kontrastierenden Gegenpool künstlich-kühle Materialien entgegensetzt. Es entsteht eine befremdliche und paradoxe Zusammengehörigkeit, die schon längst Realität geworden ist.