Jahresgabe

Ohne Titel

Silchenko, Masha

Die Arbeiten von Masha Silchenko kreisen um Introspektion, traumhafte Erscheinungen und chimärische Verbindungen. Der Fokus auf Sicht- und Unsichtbarkeiten und Silchenkos intensive Beschäftigung mit Licht und Schatten zeigen sich nicht allein in den Motiven, sondern auch in den Materialien und der Installation ihrer Arbeiten. In ihrer Ausstellung referierte Silchenko auf unterschiedliche kunsthandwerkliche Techniken und kombinierte diese mit eigenen künstlerischen Verfahrensweisen. Auf Leinwandstoffe wurden poetische Texte, Gedanken und Geschichten mit Bleichmittel geschrieben, darüber lasierende Farbschichten angelegt. In einer Auswahl von Buntstiftzeichnungen im gleichen Format entwickelte Silchenko eine eigene geheimnisvolle Welt fantastischer Figuren. In ihrer Kontinuität haben die Zeichnungen einen tagebuchähnlichen Charakter. Als Jahresgabe werden drei Zeichnungen gezeigt, die wiederkehrende mythologische und animistische Motive in Silchenkos Arbeit aufgreifen. In Rückgriff auf die japanische Mythologie zeigt eine der Zeichnungen ein Porträt mit Wasserschlange. Die hinterlistige „Nure-onna“ ist ein weiblicher Dämon, der ahnungslosen Strandbesucher:innen auflauert, um sie zu fressen. Ein Baum und eine weinende Wolke verweisen auf emotionale Zustände, Träume und Visionen.