Jahresgabe

Risen from the Waters, 2020

Fawundu, Adama Delphine

Wasser, als verbindendes Element, zieht sich durch die Arbeiten von Adama Delphine Fawundu. Die Künstlerin interessiert sich für den Zusammenhang von gesellschaftlichen Bewegungen und kollektiven Strömungen und wie sich diese im Motiv des Wassers widerspiegeln. Als Ort der Erinnerung erzählt das Meer über Zeiten hinweg Geschichten. Wie in den Arbeiten für die Ausstellung The Faculty of Sensing war Derek Walcotts Gedicht The Sea Is History auch Quelle der Inspiration für Fawundus Jahresgabe: Risen from the Waters.

Wie Walcott befragt die Künstlerin Geschichte und Geschichten, die mit Gewässern wie dem Atlantischen Ozean verknüpft sind ­– der transatlantische Sklavenhandel dabei als ein zentrales Motiv. Für Fawundu ist es an der Zeit, Narrativen von Hierarchisierung und Unterdrückung etwas entgegen zu setzen und emporzusteigen. Im Werk der Künstlerin wiederkehrende Symbole und Materialien wie das Meer und Muscheln, natürliches und künstliches Haar sind hier ebenfalls eng miteinander verflochten: „So wie mein Haar der Schwerkraft trotzt und nach den Wolken und Sternen greift, so sehen wir in dieser Serie Wolken aus schwarzem Haar, die aus dem Wasser aufgestiegen (oder verdunstet) sind. Schließlich sind wir eins mit der Erde, dem Universum ­– und waren das schon immer.“ (Adama Delphine Fawundu)