sie würden fallen, sie würden sagen
Carlotta Drinkewitz
Carlotta Drinkewitz beschäftigt sich in ihrer konzeptuellen Malerei mit Repräsentationssystemen der Kunstgeschichte und kombiniert diese zu einem komplexen Geflecht aus Bezügen zwischen Inhalt und Technik. Mit ihrer Jahresgabe bezieht sich Drinkewitz auf die Räumlichkeiten des Kunstvereins und dessen Ornamentik und Symbolik. Das pompejanische Mäanderfries stammt aus dem Treppenaufgang des Kunstvereins, als dieser noch Wohnund nicht Ausstellungsraum war, es wurde als Kopie in den beschichteten Malgrund hineingraviert. So wie sich die pompejanische Wandmalerei auf die griechische Antike bezieht, beziehen sich die klassizistischen Räumlichkeiten des Kunstvereines auf die Entdeckung Pompejis. Das Bild im Bild wird zu einem Bezug auf seine Bezüge. Die oberste Schicht verband die Malerei mit dem Kunstverein als Raum im Ausstellungskontext: Während der Ausstellung Strange Itineraries. Meisterschüler_innen der HBK Braunschweig wurde das Papier als eine Art Membran in mehreren Schichten über die Wand tapeziert, so dass sie dem Raum eine Art zweite Haut verlieh. Das Papier schloss die Malerei unter den Schichten ein, sie wurde im Nachhinein aus „der Haut“ herausgeschnitten, die Papierlagen blieben auf der Malerei erhalten.