What Decomposes is Nature
Laura Langer
In What Decomposes is Nature (2021) sprießen Blumen aus einem silbernen Hintergrund hervor. Zur Anfertigung der Arbeiten wird ein Blatt Papier auf der Leinwand angebracht und dann abgepaust und koloriert. Langers Jahresgabe besteht aus beschnittenen und vergrößerten Details ihrer gleichnamigen Serie von Malereien, die dieses Jahr in ihrer Einzelausstellung Homesick zu sehen waren. Die mit groben Strichen aufgebrachte Silbertinte scheint in den Arbeiten durch und konturiert die flach gepressten bunten Formen. Der silberfarbene Hintergrund verleiht den Malereien einen metallischen Glanz, der den Anschein erweckt, sie seien beleuchtet. Steht man vor ihnen, direkt oder seitlich versetzt, glänzen die Malereien, verwischen das Spiegelbild der Betrachtenden und überlagern es mit Spuren von Filzstift und Öl. So entsteht der Eindruck, es handle sich um Naturdarstellungen, die verrotten – und mit ihnen alles, was sie reflektieren. Die Serien werden zu Projektionsflächen – wie Silberleinwände, die das Licht zurückwerfen. Darin erinnern sie an Warhols Silver Factory, weisen jedoch deren Mix aus Glamour, Narzissmus und Kunst zurück. Stattdessen zeichnen Langers Malereien wie opake Spiegel den Verfall unserer eigenen narzisstischen Selbstbespiegelung nach.
José Segebre Salazar