Speculation, 2021
Evelyn Plaschg
Für ihre Edition fokussiert Evelyn Plaschg auf die, ihre malerisch-zeichnerische Praxis begleitende Fotografie, deren Gegenstand eine Befragung der eigenen Subjekt- und Körperposition und deren notwendige mediale und soziale Fragmentierung mitdenkt. Diese wird tatsächlich durch das reale Fragmentieren, das Zerteilen in einzelne Digital-Collagen, in der es dem ökonomischen Einsatz überlassen ist, diese in Segmenten, Gruppen, oder zu einem Ganzen zu re-arrangieren, und auf deren abwesende Anteile wortwörtlich zu spekulieren. Und so, je nach Einsatz, diese (Bild)Fragmente zumindest teilweise neu zusammenzuführen. Oder um deren physische Teilung -oder zumindest ideelle- Verbindung zu wissen; diese mithin zu „sharen“. Spekulation ist dabei für Plaschg auch im Sinne einer Erwartung auf ein mögliches, äußeres Ereignis zu lesen. Die Ambivalenz dieser „Wette“ auf Zirkulation, der Waren wie der Körper, ist den Arbeiten notwendig implizit.
Evelyn Plaschg (geb. 1988 in Gnas, Steiermark, lebt und arbeitet in Wien) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und an der École nationale supérieur des beaux-arts de Paris. Sie war 2020–21 Defet-Stipendiatin des Kunstvereins Nürnberg, und eröffnete hier in diesem Frühjahr mit „Possessions“ ihre erste institutionelle Einzelausstellung.