Overbeck-Gesellschaft
Kunstverein Lübeck
Die Overbeck-Gesellschaft widmet sich seit 1918 satzungsgemäß der „Pflege der bildenden Kunst, insbesondere durch Veranstaltung von Kunstausstellungen“. Ihre Gründung stand in direktem Zusammenhang mit dem neuen Bewusstsein einer demokratischen Volksbildung nach dem Ersten Weltkrieg.
Benannt nach dem in Lübeck geborenen Maler Johann Friedrich Overbeck (*1789 †1869 in Rom), sowie dessen Vater Christian Adolph Overbeck, der Anfang des 19. Jahrhunderts Bürgermeister in Lübeck war und sich als ein „Freund der Künste und Künstler“ einen Namen gemacht hatte, und getragen vom bürgerlichen Engagement seiner Mitglieder dient der Lübecker Kunstverein bis heute als Plattform für die kritische Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Formen der bildenden Kunst.
Seit 1930 steht dem Verein dafür ein eigenes Ausstellungsgebäude zur Verfügung. Auf Initiative des Direktors der Lübecker Museen Carl Georg Heise finanzierte und baute die Overbeck-Gesellschaft den Overbeck-Pavillon. Nach Plänen des Lübecker Architekten Wilhelm Bräck entstand im Garten des Museums Behnhaus-Drägerhaus eines der wenigen Beispiele des Neuen Bauens Schleswig-Holsteins.
In bisher über 750 Ausstellungen wurden nicht nur bedeutende Positionen zeitgenössischer Kunst ausgestellt, die heute zum Kanon der Kunstgeschichte gehören: (u.a. Max Beckmann, Renée Sintenis, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz, Edvard Munch Otto Dix, Pablo Picasso, Georges Braque, Franz Erhard Walther, Norbert Schwontkowski, URSULA, Hanne Darboven, Monica Bonvicini, Georges Adéagbo oder Jonathan Meese), sondern auch gesellschaftsrelevante Themenausstellungen gezeigt (u.a. „Farbrhytmen im Raum“, „PopArt“, „Do Like Me! – Weibliche Interventionen im Netz“ oder „Re-Art Readymade recycelt“).
Die Ausstellungen junger zeitgenössischer Kunst sind als ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit kunst- und gesellschaftsrelevanten Themen unserer Zeit zu verstehen, die im internationalen Diskurs von Bedeutung sind. Die mediale Vielfalt der Gegenwartskunst wird durch künstlerische Einzelpositionen oder in Gruppenausstellungen sinnlich erfahrbar gemacht. Dabei versteht sich die Overbeck-Gesellschaft im Konsens mit anderen deutschen Kunstvereinen als Forschungsstätte und Experimentierfeld. Begleitet werden die Ausstellungen durch Führungen, kostenfreie Workshops für Kinder und Jugendliche sowie Konzerte und Lesungen in Kooperation mit anderen Lübecker Kulturinstitutionen. Zu den Projekten erscheinen regelmäßig Ausstellungskataloge sowie Jahresgaben.