Ocopa (1-3)
Lapid, Ofri
Ofri Lapid erforscht die sozialen und politischen Interessen, die sich in der Produktion kulturellen Erbes, in akademischer und Feldforschung ebenso wie im Museumskontext niederschlagen. Lapids Jahresgaben sind Kopien von Tuschezeichnungen eines Missionars aus den 1920er Jahren, denen sie im Kloster Santa Rosa de Ocopa in Peru begegnete. Sie zeigen Muster der Conibo, einer indigenen Gemeinschaft aus dem Amazonasgebiet, die sie auf Stoffen, Keramiken und ihre Körper malen und die kosmologische, natürliche oder visionäre Landschaften darstellen. Basierend auf ihrem eigenen kulturellen Verständnis haben Missionare und Forscher die Muster der Conibo als mnemonische Systeme oder Aufzeichnungen interpretiert. In traditioneller Technik auf Stoff gemalt reintegriert Lapid die Zeichnungen des Missionars und kommentiert Fragen nach Herkunft, Aneignung und Aufzeichnung der lokalen Kultur.
Ofri Lapid (*1983 in Israel, lebt in Berlin) promoviert derzeit an der HFBK Hamburg zu einheimischen Erzählungen aus Peru. Ihre Arbeiten waren in verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen u.a. in der NGBK, Berlin, dem Heidelberger Kunstverein, der Arteles residency exhibition, Finland, der Rosenfeld Gallery, Tel Aviv, der Centro Selva residency, Pucallpa, dem Habitat Centre, New Delhi und der Kala Ghoda Gallery in Mumbai zu sehen.