Jahresgabe

»Millenium«, 2019

Henrike Naumann

Das letzte Milleniumsjahr dient Henrike Naumann (*1984 in Zwickau, DDR / lebt in Berlin) als ein historisches Scharnier, das Ereignisse wie die Auswirkungen der deutsch­deutschen Vereinigung sowie die damit einhergehende Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft, aber auch die ästhetischen Auswirkungen der Postmoderne auf assoziative Weise miteinander verknüpft. Für ihre derzeit in zahlrei­chen Ausstellungen präsentierten Installationen setzt die Künstlerin Alltagsgegenstände, Möbel und Zeitdokumente sowie Videoar­beiten zueinander in Beziehung. Der Milleniumssekt, einst zum An­stoßen auf ein verheißungsvolles neues Jahrtausend produziert, steht hier für all jene Erwartungen und Hoffnungen, ebenso jedoch auch für die Befürchtungen und Ängste, die sich aus der deutsch­deutschen Gegenwart des Jahres 2000 speisen und deren Keime sowie Auswirkungen im Werk von Henrike Naumann kritisch analysiert werden.