Cunt Wet
Deniz Gül
Die Jahresgabe Cunt Wet entstand eigens für die im Frühjahr im Badischen Kunstverein gezeigte und von Derya Bayraktaroğlu kuratierte Ausstellung unspeakable home, enchanting
companions. Die Gruppenpräsentation widmete sich den Schnittpunkten von künstlerischen Praxen und aktuellen feministischen Positionen in der Türkei sowie den Anfängen feministischen Denkens im dortigen lokalen Kontext. Deniz Gül war eine der vertretenen Künstler*innen und widmet sich in ihrer Kunst sowohl einem experimentellen als auch poetischen Ansatz. Dabei bewegt sie sich zwischen Bildender Kunst und Literatur. Ein Fokus ihres Schaffens beruht auf Wechselspielen, wie denen zwischen Objekt und Körper, Körper
und Identität, Ort und Lebensraum. Ein weiteres Merkmal stellt ihre hohe Experimentierfreudigkeit mit organischen und anorganischen Materialien dar, die sie bis zur Extremform miteinander verbindet. Zu ihnen gehören unter anderem Milch, Gips, Säure, Öl, Wasser, Reis, Zucker, Holz, Glas oder Metall. Auch die von Gül zur Verfügung gestellte Jahresgabe weist eine spezielle Materialanalyse auf: Ejakulat und Speichel bilden auf dem Papier einen performativen Akt – vergleichbar mit dem des Schreibens. Teil der installativen Arbeit ist ein pinkfarbenes Licht, das seinen Spot und die Aufmerksamkeit der Betrachtenden unmittelbar darauf lenkt.