Sleeves of Desire 1
Soshiro Matsubara
In Sleeves of Desire verwandelte Soshiro Matsubara den Kunstverein in einen vibrierenden Innenraum des (un)erfüllten Begehrens. In den Ideenskizzen zur Ausstellung treten in feinen Linien Körper hervor, die Nähe suchen, den Blick herausfordern oder sich ihm entziehen. Matsubaras Blick ist ein nicht-europäischer auf die europäische Kunstgeschichte und rückt dabei besonders Wien um 1900 ins Zentrum: Eine Zeit, in der das Begehren in Sprache, Theorie und Bild gefasst wurde. Seine Arbeiten kreisen um die fragile Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen, um Glück und Tragik, die in Obsession liegen können, stets durchzogen von Verlangen, Sehnsucht und einer verletzlichen, flirrenden Intensität.
Soshiro Matsubara (*1980 in Hokkaido, Japan, lebt in Wien) studierte Ölmalerei an der Tama Art University, Tokyo und der Akademie der bildenden Künste, Wien. Seine Installationen, Keramiken, Zeichnungen und Objets Trouvés verweben kunsthistorische Motive und Ereignisse mit Erinnerungen sowie Projektionen intimer Momente. Sie waren unter anderem in Ausstellungen im FRAC Lorraine, Metz (2024), Haus am Waldsee, Berlin (2023) sowie im MACRO – Museum of Contemporary Art, Rom (2021) zu sehen.