Jahresgabe

Bamboo

van den Dorpel, Harm

Harm van den Dorpel gehört zu einer Generation von Künstlern, deren künstlerische Produktion durch das Internet und die fortschreitende Digitalisierung geprägt ist. Ein großer Teil seiner Arbeit, die digitale wie auch traditionellere Medien einschließt, lässt sich als Kooperation mit Algorithmen beschreiben. Er hat eine Reihe von Web-Ausstellungen realisiert, das nicht-lineare, soziale Netzwerk deli near info geschaffen und betreibt mit der left gallery eine Blockchain-basierte Online-Galerie. In der Ausstellung Immortalismus war Harm van den Dorpel mit seiner Werkserie Death Imitates Language vertreten. Über genetische Algorithmen und Feedbacks des Künstlers wird eine digitale Bildpopulation gezeugt, die mehr und mehr die kreativen Entscheidungen von van den Dorpel verinnerlicht.
Für seine automatischen Zeichnungen arbeitet van den Dorpel mit einem CNC-Plotter. Gesteuert durch eine eigens programmierte Software fertigt der Plotter in millimetergenauen Schritten Zeichnungen und wird dabei manchmal durch die Hand des Künstlers gestört. Mit dem Bambus zeichnet die Maschine ein Motiv, das in Tuschezeichnungen als globales Dekorationselement in Lobbys, Büroräumen, Sushi-Bars oder Wellness-Oasen meditative Naturbetrachtung und spontane, künstlerische Schöpfung signalisiert.
Harm van den Dorpel
* 1981, Niederlande
Ausstellungen (Auswahl):
2017: Open Codes, ZKM, Karlsruhe; Immortalismus, Kunstverein Freiburg; 2016: Wer nicht denken will, fliegt raus, Museum Kurhaus Kleve; 2015: The Swiss Institute, Milan; 2014: Ullens Center for Contemporary Art, Beijing; 2013: MoMA PS1, New York; The Dutch Institute for Media Art, Amsterdam; Abrons Art Center, New York; 2010: The New Museum, New York.